Dieser Text ist im Grundsatz schon etwas älter. Ich bin irgendwie nicht dazu gekommen, ihn ins Blog zu stellen. Er steht aber ein bisschen mit dem nächsten Text in Verbindung, so das ich ihn dann doch jetzt hier noch veröffentliche.
Ich bin vor etwa einigen Wochen meinen 60000sten Kilometer mit dem Rad gefahren. Dieser Kilometer war so anders als ich geplant hatte. Ich war nicht auf einem Rennrad unterwegs, irgendwo hier in der Gegend. Ich war nicht mit 30 km/h unterwegs. Es war anstrengend. Aber es war schön.
60000
Dieser Screenshot ist ein paar Tage später entstanden. Ich war mir gar nicht bewusst, diesen Meileinstein überschritten zu haben.
Mehr Meer
Dieser Kilometer war irgendwo um Grossenbrode herum. Wer sich in Schleswig-Holstein nicht auskennt, das ist die letzte Gemeinde vor Fehmarn. Es kommt da nur noch die berühmte Brücke und dann ist man schon auf der Insel.
Ich mag die Gegend. Fehmarn ist ein unheimlich wichtiger Ort für mich. Ein Photo der Fehmarnsund-Brücke zählt immer noch zu meinen „Most prized possessions“. Ich war aber diesmal nicht auf Fehmarn. Das war nicht mein Ziel. Vom Strand in Grossenbrode aus konnte man Fehmarn gut sehen. Burgtiefe genauso wie das für mich sehr wichtige Staberhuk mit seinem Leuchtturm. Die Radarstation ist leider verborgen. Ich bin dort oft gewesen. Wenn ich vor einem Flug in die USA nervös war (weil ich zwar mittlerweile kaum noch Flugangst habe, aber es mich doch beschäftigt) bin ich immer dort hingefahren.
Brücke
Wie gesagt, Grossenbrode. Im Meer geschwommen, das erste mal seit vielen, vielen Jahren. Ich versuche mich gerade daran zu erinnern, ob ich je vorher schon mal in der Ostsee war. Und ich vermag mich nicht zu erinnern. Auch das letzte mal Nordsee ist echt schon lange her.
Ich habe mir vor Ort wie gesagt ein ein Rad ausgeliehen. Und es war eine Katastrophe. Ein Rad mit Tiefeinstieg (also known as Damenrad) mit schlechten Reifen. Ich hatte den Eindruck ggü meinen Rädern blieb die Hälfte der Leistung in den Lagern und den Reifen hängen. Aber die Fahrt hat unendlich Spass gemacht. Aber der 60000ste Kilometer war halt dadurch auf einem absolut schrecklichen Rad.
Bei der Gelegenheit habe ich auch noch ein uraltes Schild in der Nähe von Lütjenbrode gefunden (ein offensichtlich kleinerer Ort in der Nähe Großenbrode).
Altes Verkehrsschild
Das Schild ist so seit vielen Jahren nicht mehr in Benutzung: Kind mit Mann mit Hut. Es wurde glaube ich 1971 auf unter anderem auf Grund der Kampagne einer grossen Boulevardzeitung abgeschafft. Das Schild müsste da also schon seit über 50 Jahren sein.
Die Kritik an diesem Schild war, das das Schild Kindern suggerieren würde, das es okay wäre mit Männern mitzugehen, da Kinder lernen, das Dinge auf blauen Schildern erlaubt sind. Ich habe bei der Gelegenheit auch gelernt, das man solche Menschen die Kinder zum Mitkommen überreden “Mitschnacker” nennt und das wohl in bestimmten Alterskohorten ein gutes Indiz dafür ist, ob jemand in Hamburg zur Schule gegangen ist. Man würde dann diesen Begriff kennen.
Mehr Wusel
Ein Strand ist bei gutem Wetter ja ein ziemliches Wimmelbild. Ich habe dem DLRG bei der Arbeit zugesehen. In der Ferne fuhr ein Boot des DLRG mit ziemlicher Geschwindigkeit hin und her. Am Strand wurden die Fahnen umgesetzt. Ja … und ich wurde beim Verlassen des Wassers gefragt, ob alles mit mir in Ordnung ist. Ich habe einen etwas merkwürdigen Stil beim Rückenschwimmen. Nennt sich wohl „altdeutsche Rücken“. Beim DLRG nennt sich das wohl „Ertrinken“. Zugegebenermassen war mein Kopf auch recht rot. Aber das war mehr die Sonne als die Anstrengung. Denn mich gibt es entweder in kalkweiss oder in rot. Meine Uhr hatte auf jeden Fall nichts aussergewöhnliches angezeigt.
Trotzdem: Ich habe nach meiner Rückkehr die Gelegenheit genutzt, dem DLRG Geld zu spenden. Wenn man die Menschen da so beobachtet, wie sie ihrer Aufgabe da so nachgehen, sieht man, wie wichtig dieser Job ist.
Es war ein wirklich tolles Wochenende am Meer. Ich kann Grossenbrode sehr empfehlen. Für Kinder ist das grossartig. Das Wasser wird erst langsam tiefer. Für Menschen wie mich eher problematisch. Man läuft gefühlt lange ins Wasser und kann immer noch bequem stehen. Nachteil: Ich muss echt lange ins Wasser laufen, um nicht bei jedem Schritt Grundberührung zu haben.
Ich bin mir nach dem diesem Wochenende sicher, das wenn ich mir den Traum vom Haus am Meer fürs Alter irgendwann realisieren kann, dann wird das hier in der Gegend sein. Denn wenn ich jetzt schon zu wenig am Meer bin, dann will ich den Fehler nicht ad infinitum fortführen.
Ich habe das Meer gebraucht. Wie sehr, habe ich an diesen Tagen gemerkt.
Noch mehr Meer?
Ich hatte ja eigentlich vor, eine sehr lange Radtour in meinem bald anstehenden Urlaub zu fahren. Das war auch weiterhin mein Plan. Ich habe mich nur lange gefragt, ob ich in die richtige Richtung fahre. Vielleicht wäre mehr Meer doch schöner, denn allgemein ist man viel zu wenig, viel zu selten am Meer. Dabei geht es ja nicht mal so direkt nur direkt am Meer zu sein, aber selbst Landschaften die man an sich kennt, wirken anders, wenn sich dahinter das Meer auftut.
Feld
Freunde besuchen war ein Ziel. Aber auch die Herausfoerderung. Ich habe durchaus einen moment mit mir gehadert, ob ich das wirklich machen wollte. Ich habe mich am Ende entschieden:1 Ich wollte dann doch Richtung Süden fahren. Bin es aber nicht. Aber das ist eine Geschichte, die im nächsten Blogeintrag erzählt werden soll
Mehr Garten
Fahrrad fahren kommt momentan sowieso etwas kurz. Was mit einer kleinen Veränderung in einer Ecke eines Gartens angefangen hat, ist mittlerweile zu einem grösseren Projekt zur Umgestaltung ausgewachsen. Einige Dinge werde ich erst im Herbst durchziehen können, weil erst dann das Fällen von Bäumen erlaubt ist. Aber die Bäume sind eh etwas, die erst später auf dem Plan standen. Passt also. Es ging also morgens um sechs in den Garten, nicht aufs Rad. Denn das war in jenen Tagen mithin eigentlich die einzige Zeit, in der man vernünftig etwas machen konnte.
Mehr Server
Kürzlich ist kirby
bei mir eingezogen. Ein Server der gleichzeitig auch Desktop ist. 64 GB, 8 Cores, 1 TB Storage momentan, wird aber bald auf 4 TB NVMe aufgebohrt. Auf dem System laufen mittlerweile alle Solaris- und Linuxinstanzen, die ich so brauche. Zusätzlich aber eine Windows VM mit durchgereichter GPU. Testweise kürzlich für eine Weile Civilization 6 darauf gespielt. Die GPU durchzureichen hat etwas gedauert.
Warum heisst der Server kirby
? Naja, er saugt die Fähigkeiten anderer System hier aus … statt einem Getränkeautomaten halt den pihole-RaspPi. Mittlerweile sind sämtliche VMs migriert, alle RasbPis eingesammelt.
Mehr Licht
Ich habe vor einiger Zeit gelernt, wie wichtig eigentlich gutes Licht dafür ist, um sich in einer Wohnung wohlfühlen. Ich hielt meine LED-Leisten oben auf meinen Dachbalken immer für eine gute Idee. War es aber nicht. Die Leisten waren leider nie so unsichtbar, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Netzteile waren immer sichtbar. Das Licht war ungleichmässig, weil eben nur auf 3 von 9 Dachbalken Licht war.
Ich habe die Gelegenheit jetzt genutzt, das Problem ein für alle mal zu lösen. Als ich meine Wohnung ausgebaut habe, habe ich mich für eine offene Zangenlage entschieden. Das heisst meine Wohnung endet nach oben nicht an den Dachzangen sondern ganz oben im Dach. Dort gibt es ein circa 40-50 cm breite horizontale Fläche über die gesamte Länge des Raums. Ich habe diese jetzt dazu genutzt, dort die Beleuchtung anzubringen.
Es „hängen“ dort jetzt 45 Hexagon-Tiles von Nanoleaf. Bei 100 lm pro Tile ist das jetzt eine Beleuchtung von 4500 Lumen, aber eben über eine lange Strecke verteilt. Es ist ein wunderbares gleichmässiges Licht, das jetzt meinem Wohnzimmer/Arbeitzimmer/Esszimmer/Küche leuchtet.
Nanoleaf
Erweitert habe ich das mittlerweile mit einem Schienensystem, das gezielt einige Bereiche ansteuert, die Küche beispielsweise, die Treppe nach unten. Und weil die Schiene etwas weiter reichte als anfangs geplant, hat mein Schreibtisch nun auch einen eigenen Spot. Und ich frage mich, warum ich das nicht schon viel früher gemacht habe.
Mittlerweile habe ich alle Funktionen, die ich mit meinem alten Licht hatte auch für das neue Licht nachgebaut. Es gibt weiterhin die Taste, mit ich auf einen Schlag alle Lichter auf 30% begrenze. Denn mit voller Helligkeit kann man vermutlich Vampire mit dem Licht vernichten.
Nur über die weitere Ansteuerung muss ich weiter nachdenken. Immerhin besteht mein Deckenlicht aus 45 zugegebenermassen recht grossen Pixeln. Da müsste sich eigentlich was mit machen lassen.
Ich hatte über einen LIDAR-basierten Schalter nachgedacht, der auf Basis von Echos, die an stellen sind, wo sonst kein Echo ist, und anhand derer Bewegungvektoren das Licht einschaltet. Ist wahrscheinlich wieder totales Overengineering. Ich wurde allerdings auch darauf hingewiesen, das es sowas in der Art schon gibt und bis zu 3 Personen in einem Raum tracken kann auf Basis von Millimeterwellen. Ich werde mir das mal näher angucken.
Mehr Workarounds
Patche niemals ein System am Freitag. Vollziehe niemals eine Konfigurationsänderung am 23. Dezember. Und säubere niemals einen Pelletkessel am Samstag nach Ladenschluss.
Woher ich diese Erkenntnis genommen nehme? Ich habe vor etwa vier Wochen wieder mal in Erinnerung gerufen bekommen, das nicht nur Lötkolben ein heisses Ende haben, sondern auch Lambda-Sonden. Ich glaube, sie werden am schmerzenden Ende etwa 400 Grad Celsius heiss. Ich kann die Stelle auf meiner Haut immer noch erkennen.
Ich verwende die Lambda-Sonde um bei neuen Pelletlieferungen die Verbrennung meines Pelletofens zu optimieren. Aber auch bei optimaler Verbrennung muss ich ab und an mal das Rauchrohr säubern. Aschesauger reinhalten, kurz warten, erledigt.
Blöd ist nur, wenn man seine Hand gegen die Sonde hält, sich der Temperatur, die auf die Haut wirkt entsprechend erschrickt, dabei die ganze Sonde aus der Verklebung schlägt. Warum verklebt? Ich musste die Sonda an eine etwas blöde Stelle montieren. Beim Schweissen nennt man das Zwangslage habe ich gelernt. Wenn man da eigentlich nicht vernünftig rankommt. Ich habe die völlige Rauchgasdichtigkeit letztlich mit Kaminkleber sichergestellt.
Und so sucht man dann Samstag Abend nach einem Patch, der sich auf die Möglichkeiten des Krimskramsregals beschränkt. Erinnert ihr euch an die Szene in Apollo 13, in der nach einer Möglichkeit gesucht wird eckige Luftfilter in einem System zu nutzen, das runde Filter benötigt (oder war es umgekehrt … ich werde jetzt nicht nachgucken, sonst verbringe ich den Morgen damit wieder den Film anzugucken). So in etwa stand ich da auch vor den ganzen Kartons mit über die Jahre angehäuften Heimwerkmaterial das ich für den Fall der Fälle dann doch nicht weggeworfen habe. So wie der Meter HT-Rohr und jede Menge Kabelkanalenden ….
Es wurden am Ende zwei grosse Unterlegscheiben, eine Maschinenschraube und eine Mutter. Hält bombig. Ist absolut dicht. Und ich lass mir jetzt mal eine Montage der Sonde einfallen, die eigendicht ist.
Was lernt daraus dafür fürs berufliche Leben?
- Workarounds halten ewig … der Kaminkleber war eine Zwischenlösung vor 10 Jahren, um nach dem Einbau der Lambdasonde die Heizung wieder anwerfen zu können.
- Beim Hausbau/Hausrenovieren häuft man jede Menge technische Schulden an …
- Irgendwann muss man für die technischen Schulden bezahlen. Zunächst mit einem Workaround. Dann mit einer endgültigen Lösung. Vielleicht. Wahrscheinlich wird dieser Workaround aber auch erst mal wieder lange halten.